Ausgeschlafen und gut gelaunt starten wir heute in eine kurze
Tagesetappe, nur gerade 100 Kilometer, nach San Pedro de Atacama. Nach
der Kälte in Bolivien fahren wir nun durch die brütend heisse
Atacamawüste. Die Atacama ist eine der trockensten Regionen der Erde,
hier gibt es fünfzigmal weniger Niederschlag, als im Death Valley in
Nevada/USA. Nahe San Pedro liegt das Valle de la Luna, welchem wir am
Nachmittag einen kurzen Besuch abstatten.
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unterwegs in der Atacama Richtung San Pedro d.A. |
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Valle de la Luna |
Zurück im Städtchen, um eine Unterkunft zu suchen, steigt uns
unvermittelt eine starke Benzinwolke in die Nasen. Sind wir das? Leider
ja, als wir vom Motorrad steigen erblicken wir eine grosse Benzinlache
unter der KTM. Schläunigst suchen wir uns eine Unterkunft und machen uns
daran, die Ursache herauszufinden. Es heisst also Schrauben für den
Rest vom Abend.
Als erstes nehmen wir die linke Tankhälfte ab. Ohne hier
das Problem zu finden. Der Tank und die Einspritzanlage sind dicht. Als
nächstes lege ich die Airbox frei, auch diese scheint ok zu sein, kein
Leck ist auszumachen. Wo liegt also das Problem? Die Nacht ist kurz und
schlaflos. Am nächsten Morgen lasse ich die KTM 1 Stunde lang richtig
warm laufen und prüfe erneut die Airbox und die Tanks. Wieder nichts.
Als auch nach der dritten Probefahrt kein Benzinaustritt sichtbar ist,
entscheiden wir uns kurzfristig zusammenzupacken. Hier in San Pedro d.A.
kann uns niemand weiterhelfen und es macht keinen Sinn einen weiteren
Tag hier zu vergeuden. Die nächstgelegene KTM
Werkstatt ist in Jujuy/Arg.
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Paso de Jama |
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Auf den ersten Kilometern schauen wir ständig nach unten und unsere
Augen und vorallem die Nasen sind auf Alarmbereitschaft. Nach 30
Kilometer entspannen wir uns und können die Schönheit der Natur die uns
umgibt geniessen. Links und rechts des Paso de Jama erblicken wir
Vulkane, schneebedeckte Fünftausender, Lagunen, Flamingos und Alpacas.
Die Aus- und Einreise an der Grenze ist in 50 Minuten erledigt. 18:30
Uhr, nach weiteren 350 Kilometern, erreichen wir die KTM Werkstatt in
Jujuy. Leider hat man hier keine Zeit für uns und wir wollen nicht bis
Dienstag morgen warten. Wir ändern also unsere Pläne und fahren nach
Tucuman, wo wir bei Raoul, einem Freund von Gabriel, Unterschlupf
finden. Wir geniessen unser erstes typisch, argentinisches BBQ. Es wird
gegessen und getrunken bis nachts 3:00 Uhr.
Mit Karl`s Kompressor konnten
wir hier die Tanks und die Benzinschläuche prüfen. Es war alles in
Ordnung. Höchstwahrscheinlich war der Grund für den Benzinaustritt die
Überlaufschläuche und es war in San Pedro d.A. schlicht zu heiss.
Dankbar
für das Erlebte und die Gastfreundschaft Raoul`s fahren wir am nächsten
Tag weiter Richtung Tafi de Valle und kommen zum erstem Mal auf DIE
Routa 40.
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Bergsommer in Tafi de Valle |
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die berühmte Routa 40 |
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wenige Kilometer später gibt es gar keine Strasse mehr |
Weiter geht es nach Mendoza. Hier starten wir einen nächsten Anlauf
bei einem KTM Händler. Ein Ölwechsel ist längst überfällig, der letzte
war in Medellin/Kolumbien. Doch nicht überall wo KTM dran steht, steckt
auch KTM drin. Im Shop steht gerade mal eine KTM und der KTM Mechaniker
hat Urlaub. Es ist ein echter Kampf, bis wir die Ladeninhaber davon
überzeugen können uns zu Helfen, indem ich die Werkstatt für 1 Stunde
nutzen darf und ich den Ölwechsel einfach selber mache. Bevor das jedoch
geschieht, müssen wir 5 Stunden abwarten (Siesta).
Um in der Zwischenzeit etwas sinnvolles zu tun, machen wir uns im Stadtzentrum daran, jemanden zu finden, der uns
unsere USD in argentinische Pesos wechselt. Da es der Wirtschaft in
Argentinien gerade nicht so gut geht, existiert ein inoffizieller "Bluedollar-Market". Der offizielle Kurs ist 8,6
Pesos zu 1 USD. Je nach Stärke des USD`s, kann man so 13 oder mehr Pesos
für 1 USD bekommen.
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erfolgreich getauscht.... |
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altes Motorex raus, neues Motul rein |
Abends, 18:30 Uhr ist
alles erledigt. Ende gut, alles gut. Wir sind heilfroh, das wir jetzt
nicht noch eine Unterkunft suchen müssen, sondern direkt zu Pablo und
Nathalia fahren können. Abermals finden wir bei Freunden von Gabriel
eine Bleibe für eine Nacht.
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viel Staub und Gravel |
Eine gewaltige Tagesetappe von fast 800 Kilomtern, davon 100 Kilometer
Gravel, bringt Gabriel, Karl und uns zwei einen Tag später nach Chos
Malal.
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....heute wird gefahren bis die Sonne untergeht... |
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magic moments |
Bis nach General
Roca sind es nun nur noch 400 Kilometer, wo wir eine tolle Zeit bei Bruno und seiner Familie verbringen
dürfen. 3 Tage einfach nichts tun. Auch Sylvia`s Fuss dankt uns diese
Auszeit, die Schwellung geht stark zurück. Wir erleben zum dritten Mal
wahnsinnig tolle Gastfreundschaft in Argentinien.
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fantastischer Lunch bei der Familie Pecini |
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my new friend Dante |
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unterwegs in der Obstplantage der Pecini`s | | | | | | | | | | | | | | | | |
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