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Dienstag, 31. März 2015

El Chalten/Fitz Roy-Routa 40-Careterra Austral-Puerto Rio Tranquilo-Cascada de Ventisquero Colgante

Wie so oft, der Fitz Roy in den Wolken...

Von El Calafate machen wir uns auf den Weg ins kleine El Chalten. Dort wollen wir den Mount "Fitz Roy" bestaunen. Dieser stellt uns aber ganz schön auf die Probe und lässt ziemlich lange auf sich warten. Nach mehr als 24 Stunden Regen, Sturm und unzähligen Tassen Tee, herrscht am übernächsten Tag schönes Wetter und wir können endlich zum "Mirador Fitz Roy" und zur "Laguna Capri" wandern. Gegen Nachmittag zeigt sich "Fitz Roy" komplett  wolkenfrei. Wir sind echte Glückpilze. :-) Am nächsten Morgen hat sich das schöne Wetter bereits wieder verzogen und die nächste Regenwand steht am Himmel. Wir können das Zelt und Co. gerade noch trocken zusammenpacken, bevor es losgeht. Wir verlassen El Chalten bei strömenden Regen und hoffen das es bald aufhört zu schütten. So ist es dann auch.


Aaah da ist er, und wir kommen uns wieder ganz klein vor....
 
Dass es uns ja nicht langweilig wird, hält die Routa 40 etwas später tiefen Schotter und starken Seitenwind für uns bereit. Am Abend sind wir ziemlich erledigt. Wir checken in ein Hotel mitten im Nirgendwo ein. Strom gibts hier nur von 19- 22 Uhr. Gesagt hat uns das vorher natürlich niemand. Sachen gibt es... Zum Glück hatten wir unsere Stirnlampen dabei. Froh über das Tageslicht am nächsten Morgen packen wir zusammen und nehmen mal wieder die Grenze zu Chile in Chile Chico in Angriff. Nach 22 Grenzübertritten auf unserer Reise wird hier zum ersten Mal unser Gepäck auseinander genommen. Natürlich schleppen wir gerne unsere Ortliebtaschen zur Durchleuchtungsanlage, wenn schlussendlich niemand auf den Monitor schaut. Und klar zeige ich dem Beamten gerne mein WC-Papier und andere harmlose Sachen, welche wir im Tankrucksack transportieren. Etwas angesäuert dürfen wir nach 15 minütiger Kontrolle passieren. Wie gnädig von den Chilenen!

Unglaublich, eine der 2 Hauptverbindungswege ins südliche Patagonien... die Routa 40.

Viel Wind aber keine Palmen ;-)

Kurz nach der Ortschaft Chile Chico beginnt die "Carretera Austral"! Sie ist rund 1350 Kilometer lang und führt von Puerto Montt nach Villa O’Higgins an die Südgrenze der Región de Aisén. Der Bau der Straße begann 1976 und ist noch nicht vollendet. Es ist das teuerste Strassenprojekt Chiles.


blühendes Patagonien...
Die Strecke entlang des "Lago General Carrera" ist wunderschön.



Am Abend erreichen wir Puerto Rio Tranquilo, wo wir uns zum ersten Mal eine Cabana (Hütte) mieten. Wir können uns am nächsten morgen glücklich schätzen, die Sonne lacht und das Wetter ist ideal für eine Bootsausflug zu den bekannten Marmorhöhlen vor Ort, bevor wir Richtung Coihaique weiterfahren.




Biker's Paradise!!

Einsam unterwegs auf der Ca. Austral.

Von dort aus geht es zum "Parque Nacional Queulat", wo wir den hängenden Gletscher "Colgante" und seinen eindrücklichen Wasserfall (350 Meter hoch) bestaunen dürfen.



Die Natur hier ist faszinierend und wir sind gespannt was Patagonien noch alles für uns bereit hält!

Freitag, 13. März 2015

Porvenir-Punta Arenas-Torres del Paine-El Calafate/Perito Moreno

Die Einreise in Chile ist mal wieder schnell erledigt und die letzten Kilometer bis Porvenir am Pazifik sind sonnig. Wie wohltuend, nach der Kälte am Morgen. Im Dorf finden wir eine charmante Hosteria, wo wir Unterkunft für eine Nacht finden, bevor es am nächsten Tag mit der Fähre über die Magellanstrasse nach Punta Arenas geht.

unterwegs auf Feuerland


Nach zweistündiger Überfahrt dort angekommen, machen wir uns direkt auf den Weg zu Alejandro Lagos Werkstatt. Er ist ein Mechaniker, der uns von vielen Motorradfahrern empfohlen wurde. Da wir bei ihm nur einen Hinterreifen ergattern können machen wir uns noch am selben Abend  auf die Suche nach einem Vorderreifen in der Stadt. Nach mehreren Anläufen finden wir einen Mitas E06. Am nächsten Tag hat Alejandro zum Glück doch noch Zeit für unsere KTM. Er ist ein gefragter Mann, acht andere Motorräder warten eigentlich auf diverse Arbeiten. Er zieht uns die neuen Reifen auf (vorne: Mitas E06 und hinten: Heidenau K60), wechselt das Kettenkit, bringt neue hintere Bremsbelege an und bessert unsere lädierte Felge am Vorderrad aus. Alles zu einem fairen Preis und mit viel Geschick ausgeführt. Er ist ein echter Profi in seinem Handwerk! 


Ou, ou, die Kette ist durch....

Alejandro arbeitet mit viel Augenmass

Nun wieder gut gerüstet fahren wir am nächsten Tag weiter in den Nationalpark „Torres del Paine“, mit einem kurzen Zwischenstopp in Puerto Natales. Auf dem Campingplatz „Rio Serrano“, am Südeingang des Parks, finden wir ein fantastisches Plätzchen für unser Zelt, inklusive Shelter und Strom. So macht campen richtig Spass. 



idyllisch...

 


Guanaco's heissen die... wieder was gelernt..


Am darauf folgenden Tag erwischen wir wunderbares Wetter für unsere Wanderung zum „Mirador Condor“. Die Aussicht haut uns aus den Socken.


Der Wind lässt mich schon nicht fallen!

Torres del Paine



Am Abend wird der Campingkocher angeworfen, Pasta gekocht und der schöne Tag mit einem Bier begossen. Wieder auf den „Wandergeschmack“ gekommen begeben wir uns auf die nächste Wanderung zum "Mirador Ferrier". Die vierstündige Wanderung ist zwar anstrengend, aber Sylvia`s Fuss, macht fünf Wochen nach dem Unfall in Bolivien, alles gut mit. Am nächsten Tag verlässt uns das Wetterglück leider und wir entscheiden uns für die Weiterfahrt nach Calafate.

dafür wärmen wir uns im Parilla-Restaurant wieder auf....

Ein nächstes Highlight wartet dort auf uns! Der Ort Calafate selbst hat ausser einer guten Infrastruktur nicht allzu viel zu bieten
Knapp 70 Kilometer sind es bis zum Eingang zum Nationalpark „Los Glaciares“. Die Gletscher im Nationalpark sind Ausläufer des patagonischen Inlandeises, welche die grösste zusammenhängende Eismasse der Erde, abgesehen von den Polregionen, bilden.


Der berühmteste Gletscher, „Perito Moreno“, zieht uns sofort in seinen Bann. Wir bestaunen ihn und merken dabei gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Plötzlich ist es 16:00 Uhr und wir fragen uns wo die Zeit geblieben ist.Er ist nicht der grösste, aber wohl der spektakulärste patagonische Gletscher. Seine Eiszunge erhebt sich 70 Meter hoch und 4 Kilometer breit aus dem Lago Argentino. Er ist insofern auch eine Besonderheit, da er zu den wenigen noch immer wachsenden Gletschern weltweit gehört.

Perito Moreno

Dienstag, 10. März 2015

San Carlos de Bariloche-Esquel-Rada Tilly-Puerto San Julian-Rio Gallego-Ushuaia

Nach General Rocca verbleiben wir weiterhin auf der Routa 40. Eine tolle Strecke, entlang des Rio Negro, bringt uns ins bekannte Bariloche, in die Region der sieben Seen. Es ist eine wunderschöne Gegend. So manches lässt einem hier an die Schweiz denken, nicht nur wegen den Bergen und tiefblauen Seen. Hier findet man Hotels, Pensionen und Restaurants mit Namen, wie zum Beispiel " Chalet Oberland", "Hotel Gstaad" oder "Restaurant Kreuz". In Bariloche campen wir seit langem wieder einmal und fühlen uns sehr wohl dabei :-).

Der See von Bariloche.



Nein, wir sind nicht zu Hause, sondern in der Schweizer Kolonie von Bariloche. :-)

Am nächsten Tag ist die Route nicht weniger attraktiv. Unterwegs treffen wir per Zufall Dave wieder, ebenfalls ein Panamerikaner, den wir auf der Stahlratte kennengelernt haben. Die nächsten 5 Tage fahren wir zusammen. Am heutigen Ziel  Esquel angekommen, treffen wir uns am Abend mit ihm in einer "Parrilla" (typisches argentinisches Grillrestaurant). Im "La Barra" verbringen wir einen gemütlichen Abend. Es gibt guten argentinischen Wein und sehr leckeres "Bife de chorizo" mit Chimichurri. Das Beste, welches wir bis jetzt in Argentinien hatten.

Wiedersehen mit Dave!

Am darauffolgenden Tag verlassen wir die Routa 40. Wir haben uns entschieden für die restlichen Kilometer bis nach Ushuaia die Route 3 an der Atlantikküste zu nehmen. Die letzten 2000 Kilometer über Rada Tilly, Puerto San Julian und Rio Gallego sind so ziemlich unspektakulär, aber sehr windig! Jeder der schon einmal in Patagonien unterwegs war, weiss wovon wir sprechen. :-) Das einzige Highlight ist das Widersehen mit Chris und Lori von Kanada (welche wir auch von der Stahlratte kennen), die es ein paar Tage vor uns nach Ushuaia geschafft haben und nun schon wieder auf dem Rückweg sind.

Wiedersehen mit dem Atlantik!


gähnende Leere auf der Routa 3

Am 21. Februar 8:00 Uhr morgens machen wir uns zusammen mit Dave, Gabriel und Karl in Rio Gallego auf den Weg nach Ushuaia. Das Thermometer zeigt knackige 3 Grad Celsius. Irgndwie können wir es alle noch nicht so recht glauben, dass wir heute Abend, wenn alles gut geht, in Ushuaia sein werden. Nur wenige Kilometer nach der Abfahrt blinkt ein Symbol auf dem Display der KTM, welches ich vorher noch nie da gesehen habe, ein Schneesternchen. Das Thermometer zeigt tatsächlich - 0.1 Grad Celsius. Brrr. Nach circa 45 Minuten Fahrt erreichen wir den Grenzübergang zu Chile in Monte Aymond. Die Schlange ist lang, aber es geht schnell vorwärts und in einer Stunde sind wir ready für die Weiterfahrt. Wir haben Glück und können gerade noch auf die Fähre "aufspringen", welche uns in knapp 20 Minuten nach Puerto Espora und somit nach Tierra del Fuego (Feuerland) bringt.



Von hier aus sind es weitere 200 Kilometer bis nach San Sebastian, wo wir nun wieder in Argentinien einreisen müssen. Insgesamt bekommen wir heute 4 Stempel in unsere Reisepässe. :-) In Rio Grande machen wir einen kurzen Stopp und ich bemerke, dass wir ohne Licht unterwegs sind. Naja, um das Problem kümmern wir uns später. 10 Minuten später fällt uns die KTM auf dem Parkplatz um, wir crashen den rechten Spiegel. Egal, wir wollen nach Ushuaia. Auch das und die folgenden 120 km Schotter können uns nun nicht mehr aufhalten!


Und gleich sind wir einpaniert...

Weitere 200 Kilometer später, 18:30 Uhr, stehen wir mit unserer KTM in Ushuaia.


Wir waren bisher 266 Tage unterwegs und haben 50613 Kilometer zurückgelegt. Wir sind unglaublich glücklich haben wir es ohne grosse Pannen bis nach Feuerland geschafft! Heute wird gefeiert. Ushuaia ist ein nettes Städtchen mit vielen gemütlichen Restaurants, Bars und Cafes. Hier trifft man entweder auf wohlhabende Rentner, die auf Antarktiskreuzfahrt gehen und in den teuren Hotels absteigen oder Weltenbummler ( Segler, Velofahrer, Motorradfahrer), die in den Hostels absteigen. Viel mehr dazwischen gibt es nicht.

Hafenbecken von Ushuaia


 


Wir besuchen noch den Nationalpark von Ushuaia und kommen an das Ende der Routa 3 welches für uns den südlichsten Punkt und somit der Wendepunkt in den Norden ist. Die Reise ist jedoch noch lange nicht vorüber. Uns erwarten auf dem Weg nach Buenos Aires, in Chile sowie in Argentinien noch viele Höhepunkte!

Am südlichsten Punkt ist Alaska 17'848 km (Luftlinie) entfernt.

Ushuaia verabschiedet uns mit 3 Grad Celsius, Schneeregen und eiskaltem Wind. 

brrrrrrr... trifft es am besten.