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Sonntag, 22. Februar 2015

Calama-San Pedro de Atacama-Paso de Jama-Jujuy- Tucuman-Mendoza-General Roca

Ausgeschlafen und gut gelaunt starten wir heute in eine kurze Tagesetappe, nur gerade 100 Kilometer, nach San Pedro de Atacama. Nach der Kälte in Bolivien fahren wir nun durch die brütend heisse Atacamawüste. Die Atacama ist eine der trockensten Regionen der Erde, hier gibt es fünfzigmal weniger Niederschlag, als im Death Valley in Nevada/USA. Nahe San Pedro liegt das Valle de la Luna, welchem wir am Nachmittag einen kurzen Besuch abstatten.  
 
unterwegs in der Atacama Richtung San Pedro d.A.


Valle de la Luna

Zurück im Städtchen, um eine Unterkunft zu suchen, steigt uns unvermittelt eine starke Benzinwolke in die Nasen. Sind wir das? Leider ja, als wir vom Motorrad steigen erblicken wir eine grosse Benzinlache unter der KTM. Schläunigst suchen wir uns eine Unterkunft und machen uns daran, die Ursache herauszufinden. Es heisst also Schrauben für den Rest vom Abend.


Als erstes nehmen wir die linke Tankhälfte ab. Ohne hier das Problem zu finden. Der Tank und die Einspritzanlage sind dicht. Als nächstes lege ich die Airbox frei, auch diese scheint ok zu sein, kein Leck ist auszumachen. Wo liegt also das Problem? Die Nacht ist kurz und schlaflos. Am nächsten Morgen lasse ich die KTM 1 Stunde lang richtig warm laufen und prüfe erneut die Airbox und die Tanks. Wieder nichts. Als auch nach der dritten Probefahrt kein Benzinaustritt sichtbar ist, entscheiden wir uns kurzfristig zusammenzupacken. Hier in San Pedro d.A. kann uns niemand weiterhelfen und es macht keinen Sinn einen weiteren Tag hier zu vergeuden. Die nächstgelegene KTM Werkstatt ist in Jujuy/Arg.

Paso de Jama



  


Auf den ersten Kilometern schauen wir ständig nach unten und unsere Augen und vorallem die Nasen sind auf Alarmbereitschaft. Nach 30 Kilometer entspannen wir uns und können die Schönheit der Natur die uns umgibt geniessen. Links und rechts des Paso de Jama erblicken wir Vulkane, schneebedeckte Fünftausender, Lagunen, Flamingos und Alpacas.


Die Aus- und Einreise an der Grenze ist in 50 Minuten erledigt. 18:30 Uhr, nach weiteren 350 Kilometern, erreichen wir die KTM Werkstatt in Jujuy. Leider hat man hier keine Zeit für uns und wir wollen nicht bis Dienstag morgen warten. Wir ändern also unsere Pläne und fahren nach Tucuman, wo wir bei Raoul, einem Freund von Gabriel, Unterschlupf finden. Wir geniessen unser erstes typisch, argentinisches BBQ. Es wird gegessen und getrunken bis nachts 3:00 Uhr.

Mit Karl`s Kompressor konnten wir hier die Tanks und die Benzinschläuche prüfen. Es war alles in Ordnung. Höchstwahrscheinlich war der Grund für den Benzinaustritt die Überlaufschläuche und es war in San Pedro d.A. schlicht zu heiss.

Dankbar für das Erlebte und die Gastfreundschaft Raoul`s fahren wir am nächsten Tag weiter Richtung Tafi de Valle und kommen zum erstem Mal auf DIE Routa 40.

Bergsommer in Tafi de Valle

die berühmte Routa 40

wenige Kilometer später gibt es gar keine Strasse mehr

Weiter geht es nach Mendoza. Hier starten wir einen nächsten Anlauf bei einem KTM Händler. Ein Ölwechsel ist längst überfällig, der letzte war in Medellin/Kolumbien. Doch nicht überall wo KTM dran steht, steckt auch KTM drin. Im Shop steht gerade mal eine KTM und der KTM Mechaniker hat Urlaub. Es ist ein echter Kampf, bis wir die Ladeninhaber davon überzeugen können uns zu Helfen, indem ich die Werkstatt für 1 Stunde nutzen darf und ich den Ölwechsel einfach selber mache. Bevor das jedoch geschieht, müssen wir 5 Stunden abwarten (Siesta).

Um in der Zwischenzeit etwas sinnvolles zu tun, machen wir uns im Stadtzentrum daran, jemanden zu finden, der uns unsere USD in argentinische Pesos wechselt. Da es der Wirtschaft in Argentinien gerade nicht so gut geht, existiert ein inoffizieller "Bluedollar-Market". Der offizielle Kurs ist 8,6 Pesos zu 1 USD. Je nach Stärke des USD`s, kann man so 13 oder mehr Pesos für 1 USD bekommen.

erfolgreich getauscht....



altes Motorex raus, neues Motul rein

Abends, 18:30 Uhr ist alles erledigt. Ende gut, alles gut. Wir sind heilfroh, das wir jetzt nicht noch eine Unterkunft suchen müssen, sondern direkt zu Pablo und Nathalia fahren können. Abermals finden wir bei Freunden von Gabriel eine Bleibe für eine Nacht.


 

viel Staub und Gravel
Eine gewaltige Tagesetappe von fast 800 Kilomtern, davon 100 Kilometer Gravel, bringt Gabriel, Karl und uns zwei einen Tag später nach Chos Malal.

....heute wird gefahren bis die Sonne untergeht...

magic moments

Bis nach General Roca sind es nun nur noch 400 Kilometer, wo wir eine tolle Zeit bei Bruno und seiner Familie verbringen dürfen. 3 Tage einfach nichts tun. Auch Sylvia`s Fuss dankt uns diese Auszeit, die Schwellung geht stark zurück. Wir erleben zum dritten Mal wahnsinnig tolle Gastfreundschaft in Argentinien.


fantastischer Lunch bei der Familie Pecini
my new friend Dante


unterwegs in der Obstplantage der Pecini`s







Samstag, 14. Februar 2015

La Paz-Carretera de la Muerte-Potosi-Salar de Uyuni-Calama(Chile)

Wir überqueren am Titicacasee die Grenze zu Bolivien. Doch bevor wir den letzten Stempel auf unsere Importpapiere bekommen, müssen wir dem Grenzpolizist eine Cola bezahlen, "Bienvenidos a Bolivia" denk ich mir. Schon kurz darauf erreichen wir "La Paz". Uns stockt der Atem als wir von der Oberstadt "El Alto" ins backsteinrote "La Paz" eintauchen.

"La Paz" Regierungssitz von Bolivien
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Am nächsten Tag steht die Yungas Strasse oder auch bekannt als die "Death Road" auf dem Programm. Bis zur Eröffnung der neuen Umfahrungstrasse im Jahr 2006, galt sie als gefährlichste Strasse der Welt.


Die Strasse ist dermassen schmal, dass ich mir ein Kreuzen von Bussen und LKWs kaum vorstellen kann. Kein Wunder sind dabei die meisten Unfälle passiert. Die Landschaft ist atemberaubend, in nur 30 Kilometer geht es von 4600 MüM auf 1200 MüM.




Von La Paz geht es weiter in den Süden von Bolivien. In der Stadt Potosi kippen wir an einer unglaublich steilen Strasse um. Die Maschine hatte hier auf 4000 MüM selbst im ersten Gang einfach zu wenig Kraft um hoch zu kommen und stirbt mir einfach ab. Leider verletzt sich Sylvia dabei den linken Fuss. Ein Besuch im Universitätspital von Potosi bringen Gewissheit, dass nichts gebrochen ist. Um den Fuss zu schonen bleiben wir noch 3 Tage in Potosi.


Am nächsten Tag kommen wir zum Salar de Uyuni, dem grössten Salzsee der Welt (11'000 km2, so gross wie die Kantone Bern und Graubünden zusammen).
Da der See im Moment eine dünne Wasserschicht auf sich trägt wollen wir unser Motorrad schonen und gehen mit einem vom Salz gezeichneten Toyota Land Cruiser auf den See.
Der Salar ist wohl etwas vom Schönsten was wir je gesehen haben!!





Isla Incahuasi


Erst als die Sonne untergeht packen wir den Fotoapparat wieder ein.

Jump, jump, jump!!

Ausländer wird es in Bolivien nicht leicht gemacht. Bis wir eine Tankstelle finden die uns Benzin verkauft kann schon mal eine Stunde vergehen. Ebenso müssen wir für den Fusel (nur 81 Oktan!) dreimal mehr als die Bolivianer bezahlen.


Da Karl und Gabriel an der Grenze zu Argentinien festsitzen und wir nicht genau wissen wieso, entscheiden wir uns für eine andere Route und ins Nachbarland Chile einzureisen. Diese führt uns südlich vom Salar über 400 Kilometer offroad nach Calama.


Da es in den letzten Tagen viel geregnet hat, steht die Piste mehrfach unter Wasser.


Und dann müssen wir doch noch durch eine Salzlake fahren...ein Härtetest für Mensch und Maschine.



Im bolivianischen Niemandsland





An der Grenze werden unsere Sachen mit einem Drogenspührhund kontrolliert, sonst war die Einreise nach Chile problemlos. Nochmals kommt viel Schlamm auf der chilenischen Seite...



Eigentlich müde genug, aber das Salz und Dreck müssen noch weg!


Jupiii, endlich wieder guter Sprit! Und sofot kein Absaufen, Husten und Stocken mehr!


Nach einer Stunde sind wir und die KTM wieder sauber und voll betankt. Weiter geht es auf Hotelsuche... wo wir später müde ins Bett fallen.
Bolivien hat uns ganz schön herausgefordert, aber auch viel zurückgegeben. Den Zugang zu den Bolivianern selbst haben wir nicht gefunden, dafür hat uns die Landschaft umso mehr fasziniert!