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Sonntag, 29. Juni 2014

Dawson City-Withehorse-Watson Lake-Hyder



Von Dawson geht’s nach Withehorse. Hier soll unsere KTM neue Reifen bekommen. An dieser Stelle möchten wir uns bei „Motorradreifendirekt“ bedanken. Sie haben sie uns zur Verfügung gestellt. Nun rollt die KTM auf Heidenau Reifen, die durch ihre Langlebigkeit bestechen.

"Die Begegnung"
Wir sind auf dem Weg nach Watson Lake, als wir um eine Linkskurve brausen und zwei braune Gestalten auf der linken Fahrbahnseite erblicken. Zwei „Grizzly’s“ stehen auf ihren Hintertatzen mit hoch erhobenem Oberkörper uns gegenüber.
Bremsen oder Gas geben?! -Für eine Vollbremsung sind wir schon zu nahe an den Bären. Ich öffne den Gashahn und wir flitzen nur mit wenigen Metern Abstand an den Grizzly’s vorbei, welche uns nur verdutzt anschauen. Wiedermal rauscht Adrenalin durch unsere Körper.  Im Rückspiegel sehe ich nur noch wie sie sich ins Gebüsch verziehen. Vor lauter Aufregung schreien wir in unsere Helme… Yeahhhh!!!

In Watson Lake kommen wir zum „Sign Post Forest“. Tausende von Menschen haben hier Schilder aus ihrer Heimat aufgehängt.



Irgendetwas kommt uns am Motorrad komisch vor. Bei niedrigem Tempo haben wir starke Unwucht am Vorderrad. Offenbar hat der Motorradmechaniker sein Handwerk schlecht erledigt und den Reifen nicht richtig auf die Felge montiert. Ausserdem den Kettenöler nicht an seinen Platz zurück montiert (somit haben wir an diesem Tag ca. 450 km Strasse geölt) und die Kette nachgespannt. So dürfen wir dann abends noch am Motorrad basteln und die Fehler beheben. Gegen Mitternacht fallen wir so richtig müde in den Schlafsack. Es war ein langer Tag mit schwüler Hitze, Regen, vielen Moskitos und einer Bastelstunde. Dafür ist nun das Motorrad für den morgigen Tag gerüstet….

 


Der schöne Cassier Highway bringt uns entlang vieler Bergketten und Seen weiter in den Süden nach Hyder. Von dort aus führt uns eine anspruchsvolle Schotterstrasse weit hinauf bis über den „Salmon Glacier“ . Früh am Morgen stehen wir alleine vor dem Gletscher und geniessen den Moment der Ruhe und den wunderschönen Ausblick.




Mittwoch, 25. Juni 2014

Dawson City


Sylvia meinte sie wolle heute noch eine Zehe küssen. Ich sage ihr: "Nimm meinen!".  Aber nein, heute soll es der im "Sourtoe Cocktail" sein. Die gepöckelte Zehe ist der Legende nach einem Alkoholschmuggler auf der Flucht abgefroren. Um ihn zu konservieren legte sein Bruder die Zehe in ein Glas mit Alkohol.
Mehr unter:
www.spiegel.de

Das Aufnahmeritual in den "Sourtoe Cocktail Club" ist einfach. Beim hinunterstürzen des Whiskys muss die Zehe deine Lippen berühren. That's it! Die komplette "Dempster-Gang" ist nun Mitglied im Club.





Ebenfalls versuchen wir uns im Goldschürfen! Die Betonung liegt auf versuchen, denn bei der gratis Schürfstelle (Claim 6) haben wir kein Glück.


Im Gegensatz zum Claim 33, dort gibt es für 15 Dollar eine Goldgarantie und so wissen nun auch wir, wie sich der Goldrausch in etwa anfühlt.


 

Zufällig findet an diesem Wochenende das in Amerika berühmte "Dust to Dawson" Motorradtreffen statt. Bis zu 500 Motorradabenteurer treiben sich in Dawson City herum. Ein Wochenende unter Gleichgesinnten.

Sonntag, 22. Juni 2014

The Dempster Highway, Dawson City-Inuvik-Dawson City


Da wir letzte Woche unsere Reise in den Norden auf dem Dalton wegen des schlechten Wetters abrechen mussten, haben Sylvia und ich uns entschieden den Dempster Highway nach Inuvik zu fahren. Eine dieser beiden Strecken muss man hier oben einfach gemacht haben! 
Der über 700 Kilometer lange Highway (ein Weg) ist ungeteert, besteht meist aus festgefahrener Erde, Kies und tiefen Schotter. Bei schlechtem Wetter wird es für Motorradfahrer zu einer echten Herausforderung. Erneut sind wir froh über unsere Reifenwahl. Der Dunlop D908RR, ist der Stollenreifen, welcher uns auf den Gravel Roads den nötigen Grip gibt.

 



Zum Teil zeigt das Thermometer in meinem Cockpit 3 Grad an. Sylvia befeuert ihre beheizbaren Handschuhe und ich schalte die Griffheizung auf Stufe "Grill".
Die Weite ist unglaublich, wir haben das Gefühl ins "Nichts" zu fahren.
 


In Eagle Plains auf der Hälfte der Strecke schlagen wir unser Zelt auf. Hier lernern wir John und Carol kennen. Wir Vier beschliessen den weiteren Weg gemeinsam zurückzulegen. Spontan gründen wir die "Dempster-Gang". Johns englischer Humor und Carols ansteckende Lebensfreude, machen den Dempster für uns unvergesslich...


Obschon uns mehrere Leute von Grizzlys in unser unmittelbaren Nähe berichten, bekommen wir nach wie vor keinen zu Gesicht. Ich weiss nicht, ob ich dies bedauern oder froh darüber sein soll.
Inzwischen sind wir schon so auf die Bären fixiert, dass wir harmlose Rollstuhlfahrer am Strasserand als Bären indentifizieren. :-)

Donnerstag, 19. Juni 2014

Fairbanks-Denali Highway-Top of the World Highway-Dawson City (Kanada)



Unser heutiges Ziel ist der Denali Highway, ein Highlight. Wir werden auf diesen über 200 Kilometern Staubpiste keinen einzigen Motorradfahrer antreffen, nur 5 Autos kreuzen unseren Weg.


Über den Top of  the World Highway erreichen wir abends Dawson City in Kanada. Auf dem Campingplatz lernen wir Andy und Robert kennen, auch zwei Panamericaner. In der örtlichen Gambling Hall, dem „Diamond Tooth Gerties“, verbringen wir mit ihnen einen lustigen Abend mit Bier, Musik und den berühmten Show-Girls.

Montag, 16. Juni 2014

Fairbanks-Coldfoot-Fairbanks



In Fairbanks angekommen ergattern wir ein Zimmer im Studentenwohnheim der Universität von Alaska. Diesen „Geheimtipp“ nutzen viele andere Motorradfahrer auch.
Der halbe Parkplatz der Uni steht voller BMWs, KTMs und Kawas.

Guten Mutes machen wir uns auf den Weg zum Dalton Highway, welcher uns zum nördlichsten anfahrbaren Punkt (Deadhorse) des amerikanischen Kontinents bringen soll.
Nach 420 Kilometern über eine Dirt Road erreichen wir unser erstes Etappenziel „Coldfoot“. Hier schlagen wir unser Zelt auf und stärken uns mit einem Budweiser und einem Burger.








In der Nacht fängt es heftig an zu regnen. Die Weiterfahrt ist ungewiss. Der Schlamm wird immer tiefer. Ein Trucker der von Norden her kommt, berichtet von über 30 Zentimeter tiefen Schlamm. 


Wir beschliessen mit Wolfgang hier umzudrehen, so schwer es uns auch fällt. Bei 3 Grad und Regen kämpfen wir uns auf der aufgeweichten „Strasse“ zurück nach Fairbanks.

Samstag, 14. Juni 2014

Anchorage-Denali-Fairbanks



Wir verlassen Anchorage nun in Richtung Norden. Der Denali Nationalpark wartet auf uns. Leider wird das Wetter schlechter. An Motorradfahren ist nicht zu denken. Wir beschliessen einen Wandertag einzubauen. 
Ein bisschen mulmig ist es uns dann doch als wir mutterseelenallein auf einem schmalen Pfad durch den Wald des grossen Bärengebietes wandern. 
Plötzlich sehen wir 200 Meter vor uns etwas grosses Schwarzes. Sylvia meint: “ä Bääääär!!“ wir laufen wie vom Täufel getrieben den Berg hinunter (eigentlich genau das was man nicht tun sollte), ich reisse das Bärenspray hervor und entsichere es. Bin bereit abzudrücken, mich zwischen Sylvia und den Bär zu stellen, mein Herz pocht. Als wir uns nach ein paar hundert Metern das erste Mal wieder trauen uns umzudrehen, entpuppt sich der vermeintliche Bär als Wanderer mit schwarzer Regenjacke und Kapuze über den Kopf. Wir schmunzeln und grüssen freundlich, es ist unser Zeltnachbar vom Campingplatz. 




Der Rest der Wanderung verläuft harmlos. Ausser einem frechen Murmeltier, welches meine Schuhe anknabbert, will kein wildes Tier etwas von uns.

Beim Frühstück am Abreisetag leisten uns eine Elchkuh mit ihren Jungen Gesellschaft. Alaska pur….


Samstag, 7. Juni 2014

Anchorage – Seward – Homer – Anchorage



Über einen grossen Highway verlassen wir am Dienstag Anchorage in Richtung Süden. 



In einem Diner am Highway verdrücken wir unseren ersten amerikanischen Burger. Ein uns unbekannter Mann tritt an den Tisch. Peter, ein deutscher Auswanderer, erzählt uns seine Geschichte. Anschliessend können wir ihn nicht davon abhalten unsere Rechnung zu begleichen. Alaska habe ihm so viel gegeben, da möchte er auch etwas zurückgeben. Von dieser Grosszügigkeit sind wir völlig überrascht
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel, das schöne Fischerstädchen Seward. Wir freuen uns auf die erste Nacht im Zelt. Da heute mein dreissigster Geburtstag ist, laden mich Michaela und Wolfgang zum "Halibut"-Essen im besten Restaurant der Stadt, dem Chinooks“, ein. Was für ein Geburtstag!
Für den nächsten Tag haben wir eine Bootstour zu den Gletschern des Kenai Nationalparks gebucht.
Gleich am Anfang treffen wir auf eine Orcafamilie, ein Glücksfall! So sagt uns unser Guide... ganz nah kommen sie ans treibende Boot heran... einfach unglaublich!



Am Gletscher sehen wir, wie nach und nach riesige Eismassen ins Meer stürzen gefolgt von einem gewaltigen Donnern.



Auf dem Rückweg taucht ein Buckelwal neben dem Boot auf. Er schlägt immer wieder mit der Schwanzflosse aufs Wasser... Alaska hat uns spätestens jetzt in seinen Bann gezogen!



Am nächsten Morgen springt die KTM nicht mehr an. Offenbar waren GPS-Tracker, Navi, Griffheizung und Zusatzscheinwerfer doch ein paar Verbraucher zu viel. Doch zum Glück habe ich drei nette Mitreisende, die versuchen, mir das Motorrad anzuschieben. Klappt nicht, da die Strasse zu wenig steil ist. Zu guter Letzt können wir sie mit einem ausgeliehenen Kabel überbrücken. Während sich die Männer das Harbour Frühstück (Spiegeleier, von Fett triefender Toast, Speck und Bratkartoffeln) schmecken lassen, schnurrt draussen auf dem Parkplatz die KTM, welche ich heute garantiert nicht mehr ausschalte….

 Wir fahren weiter nach Homer, zum -Lands End- "as far as you can go without a passport".


Hier im Hafen liegen die bekannten Krabbenfischerboote, die manchen von euch von DMAX bekannt sein werden. Im Salty Dawg Saloon kriegen die Fischer dann ihr verdientes Feierabendbier (wir auch).